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Digitalisierung und Sicherheit: 324.000 Euro Förderung für Gesundheitsamt

Auf einer schwarzen, leicht beleuchteten Tastatur steht ein rotes Vorhängeschloss. 

Im „Pakt für den Öffentlichen Gesundheitsdienst“ (ÖGD) haben Bund und Länder im September 2020 entschieden, dass die Digitalisierung der Gesundheitsämter ein wichtiger Baustein ist, um die Aufgaben des Gesundheitsschutzes, der Prävention, Planung und Koordinierung effektiv erfüllen zu können. Der Landkreis Bad Dürkheim erhält dank des ÖGD-Pakts rund 324.000 Euro, die im Sinne des Leitfadens zur „Förderung von Maßnahmen zur Steigerung und Weiterentwicklung des digitalen Reifegrades des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland“ genutzt werden. Die Förderzusage hat den Kreis im November 2022 erreicht. Das Projekt soll Ende Januar 2025 abgeschlossen sein.

„Im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit von insgesamt neun Gesundheitsämtern aus Rheinland-Pfalz begrüßen wir dieses Projekt und leisten gerne einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung des gesamten öffentlichen Gesundheitsdienstes. Die Ergebnisse unserer Organisationsuntersuchung, nach der wir uns auch in der Aufbauorganisation und in Ablaufprozessen zukunftssicher aufstellen, bestätigen uns, in unserer Arbeit. Mit den zugesagten Fördermitteln erreichen wir eine bessere Ausstattung und Funktionalität für unser Gesundheitsamt“, kommentiert der für das Gesundheitsamt zuständige Kreisbeigeordnete Timo Jordan.

"Wichtige Schritte, um Gesundheitsamt weiterzuentwickeln"

Ziel ist es, den Digitalisierungsgrad der Einrichtungen des ÖGD zu erhöhen, der in einem Reifegradmodell bestimmt wird. Wichtig sind insbesondere die IT-Sicherheit und die Prozessdigitalisierung. In acht ausgemachten Handlungsfelder gibt es vier Reifegrade. Während des Projekts soll in zwei Handlungsfeldern der Reifegrad um zwei Stufen verbessert werden, was in Form von Berichten zu dokumentieren ist. Das Gesundheitsamt des Landkreises kooperiert für den ÖGD-Pakt und auch darüber hinaus in einem Verbund von neun rheinland-pfälzischen Gesundheitsämtern.

„Das sind wichtige Schritte, um das Gesundheitsamt angemessen weiterzuentwickeln, nachdem gerade auch die Pandemie gezeigt hat, wie entscheidend reibungslose Abläufe und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sowie eine unverzichtbare technische Unterstützung sind. Zudem ist die IT-Sicherheit angesichts aktueller Fälle wie dem Angriff auf den Rhein-Pfalz-Kreis ein essenzieller Bestandteil unserer Bemühungen zur Verbesserung der Digitalisierung“, sagt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld über das Projekt.

IT der gesamten Verwaltung profitiert

Bereits ausgeführt wurde ein Penetrationstest, kurz: Pentest, bei dem geprüft wird, wie sicher die IT bereits ist. Daraus resultierende mögliche Schwachstellen werden in einem neuen Informationssicherheit-Managementtool priorisiert, bewertet und gegebenenfalls strukturiert abgearbeitet. Gleichzeitig läuft im Hintergrund eine Risikoanalyse. Von derartigen Überprüfungen profitiert dann auch nicht nur das Gesundheitsamt, sondern die IT der gesamten Verwaltung.

Zusätzlich wird ein neuer Schwachstellenscanner eingerichtet. Dieses technische Tool prüft dauerhaft in variablen, automatisierten Prozessen, wo die IT noch besser aufgestellt werden kann, um für noch mehr Sicherheit zu sorgen. 

Mitarbeiter sensibilisieren

Durch eine ebenfalls bereits angeschaffte sogenannte Awareness-Software sollen die Mitarbeiter in einer zwölfmonatigen Kampagne sensibilisiert und via E-Learning-Plattform geschult werden, um Angriffe von außen, eingeleitet oft per E-Mail mit schadhaften Links, besser zu erkennen und dadurch abzuwehren.  Gekauft wurden und werden auch Geräte für Seh- und Hörtests beispielsweise für Schuleingangsuntersuchungen, aber auch Signpads, Tablets und Laptops.

Unter dem Projektnamen „Digitale Sprechstunde“ sind weitere Maßnahmen zusammengefasst. Programme sollen der E-Mail-Verschlüsselung oder Spracherfassung dienen oder Prozesse automatisieren. Projektmanagement-Tools sollen die Zusammenarbeit zwischen Gesundheitsämtern erleichtern, beispielsweise den Dokumentenaustausch. Finanziert wird dieses Programm von der Europäischen Union (NextGenerationEU).