Bild von einer zusammengeklappten Zeitung

Gleichstellungsbeauftragte: Aktionen gegen Catcalling

Unter dem Motto #keinKompliment will Christina Koterba-Göbel, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Bad Dürkheim, auf das Problem des sogenannte Catcallings aufmerksam machen. Dafür sind in den kommenden Wochen beim Projektpartner, dem Bad Dürkheimer Werner-Heisenberg-Gymnasium, verschiedene Aktionen geplant. Finanziell unterstützt wird die Kooperation von der Stiftung des Landkreises Bad Dürkheim für Kultur, Soziales, Umwelt, Bildung, Unterricht und Erziehung.

Unter anderem gibt es nach den Pfingstferien, die bis 7. Juni dauern, in den Pausen einen Infostand, an dem über Catcalling informiert wird. Die Schülerinnen und Schüler am WHG werden mit einem Fragebogen anonym gefragt, ob sie bereits Erfahrungen mit Catcalling gemacht oder entsprechende Sprüche gehört haben. Dafür hat Koterba-Göbel einen signalrot lackierten Briefkasten an der Schule aufgehängt. In diesem werden die Rückmeldungen der Jugendlichen gesammelt.

Sprüche auf Schlossplatz ankreiden

Bis zum Mittwoch, 28. Juni, wird ausgewertet, was die Jugendlichen abgegeben haben, und anschließend bei einer öffentlichen Aktion auf dem Dürkheimer Schlossplatz präsentiert: Am Freitag, 30. Juni, werden zwischen 15 und 17 Uhr Sprüche auf dem Schlossplatz im Wortsinne angekreidet, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Damit soll gezeigt werden, was Schülerinnen und Schüler schon an unangebrachten Aussagen hören mussten. An einem Infostand steht die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises zum Gespräch bereit, um über das Thema aufzuklären.

Im Juli finden in der Woche vor den Sommerferien zur Prävention und Stärkung des Selbstbewusstseins kostenlose dreitägige Selbstbehauptungskurse für die Schülerinnen und Schüler statt. Nach den Sommerferien ist außerdem auch noch ein Poetry-Slam-Workshop zum Thema Catcalling geplant.

Offener Brief geplant

In einem offenen Brief an die rheinland-pfälzische Staatsministerin und Ministerin für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Katharina Binz, will Koterba-Göbel das Thema erneut aufgreifen und über die Aktionen am WHG informieren.

Der Begriff Catcalling stammt aus dem Englischen, bedeutet übersetzt „Katzen-Rufen“ und meint anzügliche Sprüche, Pfeif- oder Kussgeräusche und aufdringliche Blicke auf offener Straße, aber auch übergriffige Nachrichten in den sozialen Netzwerken oder ungewollte Konfrontation mit Bildern oder Videos mit sexuellem Inhalt im Internet. „Sexuelle Belästigung ist niemals ein Kompliment“, betont die Gleichstellungsbeauftragte und entkräftet damit den Spruch „Nimm’s doch als Kompliment“, der teilweise als Rechtfertigung für das unangebrachte Verhalten herhalten muss.