Bild von einer zusammengeklappten Zeitung

Barbara Jesse mit Bundesverdienstkreuz gewürdigt

Barbara Jesse aus Weisenheim am Sand ist mit dem Verdienstkreuz am Bandes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet worden. Damit wurde ihr langjähriges, herausragendes Engagement für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung gewürdigt.

Der rheinland-pfälzische Landesverband der Lebenshilfe hatte die Auszeichnung Barbara Jesses bei der Staatskanzlei angeregt. Ministerpräsidentin Malu Dreyer setzte sich für die Ehrung ein, dem folgte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die Aushändigung des Bundesverdienstkreuzes übernahm der rheinland-pfälzische Staatsminister Alexander Schweitzer im Mainzer Sozialministerium. Er lobte die Geehrte als „unermüdliche und leidenschaftliche Kämpferin für die Inklusion“, die „besondere Verdienste“ im Einsatz für die Belange von Menschen mit Beeinträchtigung erworben habe.

"Ihre Arbeit ist gelebte Inklusion"

Nach der Verleihung dankte auch der mit nach Mainz gereiste Erste Kreisbeigeordnete Timo Jordan der Geehrten für ihr Engagement. „Für Barbara Jesse ist Vielfalt ein Gewinn, ihre Arbeit ist gelebte Inklusion. Das Miteinander von Menschen mit und ohne Beeinträchtigung ist für sie Normalität. Dadurch ermöglicht sie allen Menschen eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, sagte Jordan. „Für diesen unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz danken wir Ihnen und freuen uns mit Ihnen über die absolut verdiente Auszeichnung.“

Barbara Jesse ist seit 1999 ehrenamtlich als Mitglied im Vorstand des Landesverbandes der Lebenshilfe aktiv und tritt damit gegenüber der Landespolitik für die Rechte und Interessen von Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und ihrer Angehörigen ein. Ab 2004 war sie stellvertretende Vorsitzende, seit 2010 bis 2022 Vorsitzende des Landesverbands. Dadurch war sie zugleich Vorsitzende der Gesellschafterversammlung der Kunst und Kultur gGmbH, die bundesweit inklusive Theaterfestivals ausrichtet. Inklusion im kulturellen Bereich ist ihr ein großes Anliegen, das sie einmal so beschrieb: „Unsere Welt wäre ärmer, wenn künstlerische Aussagen von Menschen mit Behinderung unausgesprochen blieben und wir darauf verzichten müssten, wenn sie in der Kunst innere und äußere Grenzen überschreiten, denn ihre Kunst gibt den Blick frei auf Neues und Unbekanntes, sie reißt Barrieren ein und schlägt Brücken.“

Höchste Anerkennung für Verdienste ums Gemeinwohl

Die 66-Jährige war auch stellvertretende Vorsitzende in der Bundeskammer, dem Satzungsorgan der Bundesvereinigung Lebenshilfe, und Vorsitzende der Stiftung Lebenshilfe Rheinland-Pfalz. Aber auch in der Lebenshilfe-Ortsvereinigung Ludwigshafen engagiert sich Jesse im Vorstand. Auf Landesebene ist sie als Patientenvertreterin tätig und befasst sich besonders mit der gesundheitlichen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Beeinträchtigung – ein Bereich, dem sie sich als weiterem Arbeitsschwerpunkt im Landesverband, in Gremien und politischen Gesprächen widmet.

Der Verdienstorden wird an in- und ausländische Bürgerinnen und Bürger für politische, wirtschaftlich-soziale und geistige Leistungen verliehen sowie darüber hinaus für alle besonderen Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland, wie zum Beispiel im sozialen und karitativen Bereich. Er ist die einzige allgemeine Verdienstauszeichnung in Deutschland und damit die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik für Verdienste um das Gemeinwohl ausspricht.