Bild von einer zusammengeklappten Zeitung

Staatssekretärin Dick-Walther übergibt erhöhten Förderbescheid für barrierefreie Radwege

80 Kilometer lang ist das Netz, für das der Landkreis und die Stadt Neustadt gemeinsam als Modellregion für barrierefreies Reisen Fördermittel beantragt haben. Am Mittwoch, 21. Februar, hat Petra Dick-Walther, Staatssekretärin im rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium, einen erhöhten Förderbescheid über 2,45 Millionen Euro übergeben.

„Es ist die erste Zertifizierung für barrierefreie Radwege in Rheinland-Pfalz, das macht es so besonders. Das Wegenetz verbindet die Kommunen im Landkreis miteinander. Und auch die interkommunale Zusammenarbeit war wichtiger Teil des Modellprojekts“, betonte Dick-Walther im Kreishaus. Das bestätigte auch Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld: „Ein Dank an alle beteiligten Kommunen, das Projekt war zeitlich sehr ambitioniert. Alle haben dazu beigetragen, dass es geklappt hat und wir das barrierefreie Radwegenetz gemeinsam möglich machen konnten. Diese Wege werden Besucher in die Region locken. Es ist wichtig für den Tourismus, wird aber auch insgesamt für viele Radfahrer nutzbringend sein. Darum freuen wir uns über eine enorme Summe für ein tolles Projekt.“

Die Gesamtkosten des Modellprojekts betragen rund drei Millionen Euro. Das sind rund 500.000 Euro mehr als ursprünglich geplant. Die Förderung aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung deckt 85 Prozent der Kosten ab. Rund 516.000 Euro tragen die beteiligten Kommunen, 20.000 Euro der Landesbetrieb Mobilität. Der Landkreis hat in dem Projekt koordinierende Funktion. Im Dezember 2021 war bereits ein Förderbescheid über 2,1 Millionen Euro beim Kreis eingegangen. Da die Gesamtkosten im Verlaufe des Projekts gestiegen sind, hatte der Landkreis im Dezember 2023 eine Erhöhung der Fördermittel beantragt, die bewilligt wurde. Dem folgte nun die Übergabe des erhöhten Bescheids.

Die all dem zugrunde liegende Idee war ein barrierefreies Radwegenetz, das die Modellkommunen Bad Dürkheim, Haßloch und Neustadt in Form eines Rundkurses verbindet. Querspangen bei Deidesheim und Wachenheim sowie eine jeweilige Rundtour um Bad Dürkheim und Haßloch sollen eine flexible Gestaltung von Radtouren ermöglichen. Ob mit Handbike, Rollstuhlfahrrad, Dreirad oder Tandem: Bewegungseingeschränkte Menschen sollen mit ihrer Form des Fahrrads unterwegs sein können.

Um tatsächlich als barrierefrei zu gelten, sind Kriterien zu erfüllen: Die Breite der Radwege soll 2,50 Meter betragen, ist das nicht möglich, soll es Ausweichbuchten geben. Der Radweg darf höchstens eine Steigung von sechs Prozent haben, soll also mit relativ wenig Kraftaufwand zu schaffen sein. Um die Radwege barrierefrei zu gestalten, wurden beispielsweise auch Bordsteine abgesenkt oder Oberflächen angepasst, Wege verbreitert und für alle nutzbare Rastplätze eingerichtet. Das bedeutet: keine Stufen am Rastplatz, ein Tisch, der mit dem Rollstuhl unterfahren werden kann, barrierefreie Toiletten – beispielsweise in den Rathäusern der Orte, durch die die Radwege führen. Mittlerweile sind die Bauarbeiten abgeschlossen, ebenso die Beschilderung der barrierefreien Radwege.