Gebäude der Kreisverwaltung Bad Dürkheim

Ortsgemeinde Gönnheim

Ortsgemeinde Gönnheim

Von Klöstern und Rittern

Menschen mit Weingläsern in der Hand, teilweise mit Winzerkitteln bekleidet, stehen und sitzen um einen gedeckten Tisch, . 
Das Gönnheimer Winzerpicknick lockt viele Gäste an. 

Erstmals urkundlich erwähnt in den Jahren 770/771 bei Schenkungen an die Klöster Lorsch und Fulda, konnte Gönnheim inzwischen die 1250-Jahr-Feiern begehen.
Bis ins 16. Jahrhundert lässt sich nachstehende Zweiteilung verfolgen:

Die eine Dorfhälfte, 1065 von Kaiser Heinrich IV. dem Bischof von Speyer geschenkt, wurde 1353 an die Herren von Hirschhorn und 1550 an die Grafen von Leiningen-Dagsburg verliehen.

Die andere Ortshälfte, in der unter anderen die Klöster Seebach, Limburg, Lambrecht sowie die Ritter von Bolanden ebenfalls Güter besaßen, muss vor 1358 in den Besitz der Pfalzgrafen gekommen sein, die sie 1410 an die Herzöge von Zweibrücken weitergaben.

Kurpfälzisches Amtsdorf

Gönnheim erscheint 1504 unter den kurpfälzischen Amtsdörfern, 1575 löst Kurfürst Johann Casimir die beiden verpfändeten Ortshälften ein. Der gesamte Klosterbesitz fiel, nachdem das Dorf zum reformierten Glauben übergetreten war (1556), der "geistlichen Güteradministration" des Kurfürsten in Heidelberg zu. Der Ort wurde dem Oberamt Neustadt unterstellt.

In den Kriegen der Jahre 1673 bis 1748 scheint das Dorf glimpflich davon gekommen zu sein. Von größeren Zerstörungen ist nichts überliefert. Allerdings ist bekannt, dass im 17. Jahrhundert die Bevölkerung von 196 im Jahre 1618 auf noch genau zwölf Personen am Ende des Dreißigjährigen Krieges zurückgegangen war.

Wein, Obst und Gemüse

Die heute protestantische Kirche entstand 1756, als sie nach einem Brand ihrer Vorgängerin, der St. Martinskapelle (1344), als barocker Saalbau wieder aufgebaut wurde. 1956 folgte der erneute Aufbau der 1942 zerbombten Kirche. 1979 erhielt der Turm die imposante Doppelzwiebelspitze.

Nahezu 1660 Einwohner werden von der Verbandsgemeinde Wachenheim verwaltet. Haupterwerbszweige sind Wein-, Obst- und Gemüseanbau. Die Weine aus rund 250 Hektar Rebfläche machen den Ort weithin bekannt. Ferner erzielte Hildegard Weber die begehrte Krone als Deutsche Weinkönigin des Jahres 1982, worüber sich die Bevölkerung der Gemeinde Gönnheim mit ihr sehr freute.

Die vielfach stattlichen und historischen Gebäude des Ortskerns in Ludwig-, Bismarck- und Bahnhofstraße sind gekennzeichnet mit Hinweistafeln der „Gadepädelcher“ des Inneren Rundwegs. Informationen gibt es am Schaukasten beim Wiegehäusel/Marktler Platz.

Internationales WineStreetArt-Festival

Touristische Attraktionen sind im am ersten Juli-Wochenende die Gönnheimer Wein- und Kulturtage.  Im Jahr 2015 erhielt das Fest von der Pfalzwein-Werbung die Auszeichnung „Schönstes Weinfest der Pfalz“. Seit dem Jahr 2016 findet auch jährlich das inzwischen internationale WineStreetArt-Festival statt zu dem aus mehreren Kontinenten und vielen Ländern Straßenmaler anreisen, sodass Straßen, Plätze und Hauswände zu Kunstwerken werden. 

Seit dem Jahr 2020 sind die bleibenden Kunstwerke der Festivals in der ganzjährig für jedermann zugänglichen Open-Air-Gallery zusammengeführt, die sich gemeinsam mit den Rundwegen der „Gadepädelcher“ zunehmend als touristische Anziehungspunkte entwickeln. Als weiteres Gemeindefest feiern die Gönnheimer auf dem zentralen Kerwe-Platz die Gönnheimer Kerwe jährlich am letzten August-Wochenende.

Wappengeschmückter Sandsteinbrunnen

Zur 1200-Jahr-Feier wurde ein wappengeschmückter Sandsteinbrunnen im Zentrum des Dorfes errichtet.  Die Weinbaugemeinde ist stolz auf ihre Sporthalle (1981), die Friedhofshalle (1962) und ein Gemeindezentrum. 1965 wurde die neue Grundschule Gönnheim-Friedelsheim eingeweiht. Die Einwohnerzahl der attraktiven Gemeinde, die im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" mehrfach gut abschnitt, wächst stetig.

Im Jahr 2007 fusionieren die Freiwilligen Feuerwehren Friedelsheim und Gönnheim und nahmen ein neues Gerätehaus zwischen den beiden Gemeinden in Betrieb. Im Jahr 2011 konnte die Einweihung der Kindertagesstätte Weltendecker Janusz-Korczak-Haus gefeiert werden; ebenfalls ein Gemeindegemeinschaftswerk der Ortsgemeinden Friedelsheim und Gönnheim.

Liebenswert und lebendig

Heute ist Gönnheim ein liebenswertes und lebendiges Winzerdorf. Die Gemeinde verfügt über eine Haltestation der Straßenbahnlinie 4 der Rhein-Haardt-Bahn von Bad Dürkheim nach Mannheim, und die Anbindungen an die Autobahnen sind sehr günstig nach allen Himmelsrichtungen.

Das Logo „Gönnheim, das gönn‘ ich mir“ ist Motto der Gemeinde und dies sagen sich auch inzwischen viele Gäste, die die schöne Gemeinde besuchen.