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Ortsgemeinde Erpolzheim

Ortsgemeinde Erpolzheim

Spargel und Wein

Die metallene Statue eines Kiebitz.
"Giwick" wird der Kiebitz in der Pfalz genannt. Es ist auch der Spitzname der Erpolzheimer. 

Obwohl schon weit im Osten des Landkreises im Obstbaugebiet gelegen, zählt Erpolzheim in der Verbandsgemeinde Freinsheim zu den Orten in der Region Deutsche Weinstraße. Rund 150 Hektar Weinbaufläche unterstreichen die Richtigkeit dieser Einordnung. 

Dennoch ist der Ort, in dem heute rund 1200 Menschen wohnen, vor allem für seinen Spargel berühmt, den schon Johann Wolfgang von Goethe "König der Gemüse" nannte.  Dem "weißen Gold" gilt das "Giwicke"-Fest, einem Uz-Namen der Erpolzheimer nachempfunden.

Im Jahr 777 taucht der Name "Erpolfesheim" im Kodex des Klosters Lorsch auf, als den Mönchen ein Weinberg und drei Wiesen vermacht wurden. Bis zum 10. Jahrhundert erhielt auch das Kloster Weißenburg aus seinem Fronhof den Zehnten von der Kirche. In der Tauschurkunde des Domstifts Speyer mit Graf Konrad dem Roten von Worms wird 946 eine Mühle genannt. Das Kloster Limburg besaß hier 212 Morgen Feld. Um 1200 gingen einige Güter an das Kloster Höningen über. Das Dorf selbst wurde ein Gut der Grafen von Leiningen-Hardenburg, das sie gegen alle anderen Ansprüche zäh verteidigten. Erst die französische Revolution beendete dieses Besitztum.

Berühmter Sohn der Gemeinde

Damals gab es zwar schon ein Gemeindehaus und ein Pfarrhaus, aber noch kein Schulgebäude. Das alte Gotteshaus aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, wurde schon 1843 wieder abgebrochen, 1849 der heutige Kirchenbau eingeweiht, dessen Chor nicht wie üblich nach Osten, sondern nach Norden zeigt.

Ein berühmter Sohn der Gemeinde ist Georg Ludwig von Maurer, geboren 1790 in Erpolzheim: Er avancierte vom Staatsprokurator zum Professor, Staatsrat und Regentschaftsrat. Schließlich wurde er bayrischer Minister unter König Ludwig I., nachdem er zuvor das Rechtswesen in Griechenland entwickelt hatte.

Barocker Bau und Eisstockschießen

Das evangelische Pfarrhaus ist ein barocker Bau des kurpfälzischen Baumeisters Rabaliatti von 1754. Schräg gegenüber steht das alte Rathaus von 1752. Der Ort weist vor allem in der Hauptstraße noch einige stattliche Häuser aus dem 18. Jahrhundert auf.

Die Gemeinde Erpolzheim liegt in einer Talmulde der Isenach, am nördlichen Rand des Bad Dürkheimer Bruchs, das von vielen Wasserläufen durchzogen wird. So entstand auch ein bemerkenswertes Feuchtgebiet mit reicher Tierwelt. Ein Naturlehrpfad führt hindurch.

Neben dem Spargel und viel Obstanbau machte Erpolzheim in der Sportwelt auf sich aufmerksam: Ungewöhnlich für die Landschaft betreiben hier einige Spezialisten das Eisstockschießen mit beachtlichem Erfolg.