Bild von einer zusammengeklappten Zeitung

Norbert Stuck mit Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet

Norbert Stuck aus Haßloch ist im Namen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer für sein herausragendes ehrenamtliches Engagement im kulturellen Bereich mit der Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz gewürdigt worden. Ausgezeichnet wurde er am Mittwoch, 26. April, von Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, der die Ehrennadel im Auftrag des Landes in einer Feierstunde überreicht hat. „Ich freue mich sehr, dass wir Norbert Stuck heute auszeichnen dürfen“, sagte Ihlenfeld anlässlich der Verleihung und lobte den Geehrten als „einen Schulmann, aber auch einen Theatermann durch und durch“. Gemeint sind damit zwei wichtige Bereiche im Leben des 77-Jährigen.  

Norbert Stuck, ehemaliger Rektor der Karl-Wendel-Schule Lambsheim, ist seit dessen Gründung für das Lambsheimer Ensemble „Theater am Türmchen“ aktiv. Er steht seit nunmehr fast 30 Jahren selbst auf der Bühne, führt Regie und schreibt Stücke, die teils mehrfach ausgezeichnet wurden. Unter anderem verfasste er im Luther-Jahr 2017 das Stück „Martin Luther. Szenen aus seinem Leben“, das für viel Begeisterung sorgte. Auch „Der dreckige Daniel“, bei dem er Regie führte, erfuhr viel Beachtung.

Theater zum Mundartwettbewerb gebracht

Norbert Stuck sitzt seit 2007 in der Jury des Mundartwettbewerbs Dannstadter Höhe. Damals hatten dessen Verantwortliche beschlossen, neben Lyrik und Prosa auch dem Darstellenden Spiel eine Wettbewerbssparte zu widmen – gleich kam ihnen der Name „Norbert Stuck“ in den Sinn, der zu der Zeit schon für sein Engagement für das Mundarttheater bekannt war.

Bei der Verleihung würdigten ihn auch langjährige Weggefährten. Einen „Freund seiner Familie und Mitmenschen, seiner Schülerinnen und Schüler, des Handelns und Gestaltens, der Mundartdichtung, der Jugend und der lust- und humorvollen, gepflegten Spielkultur“ nannte ihn Dr. Dr. Nikolaus Hofen, der langjährige Vorsitzende der Jury des Dannstadter Mundartwettbewerbs in seiner Laudatio. Stuck sei „ein Freund der heimischen Theaterkultur und des pfälzischen Dialekts“. Mit seinen Stücken, seiner Regie und seinem Spiel habe Stuck das „Theater am Türmchen“ in weitem Umkreis bekannt und beliebt gemacht, „dafür erhaltene Auszeichnungen und Prämierungen sprechen ihre eigene Sprache“. Den Leitsatz „Das Leben ist hart, aber nimm es nicht so ernst, es ist alles nur Theater“ lebe Stuck vor. „Darin liegt seine theaterlich-literarische Begabung, die er in Güte und Nachsicht seinen Spielerinnen und Spielern im Ensemble vermittelt“, sagte Hofen weiter. „Der Name Stuck hat in weiten Kreisen einen guten Klang, er hat seinem Berufsstand, Freunden und Familie alle Ehre gemacht“, betonte Hofen. Er hob die Beliebtheit Stucks bei Schülern und Eltern „seiner“ Karl-Wendel-Schule hervor, und wiederholte das „verblüffend einfache und gute“ pädagogische Motto des Ausgezeichneten: „Jeder kann etwas, auch du. Wir werden es finden und ich helfe dir dabei.“

Mitbegründer des "Theater am Türmchen" Lambsheim

Auch der Vorsitzende des Vereins „Theater am Türmchen“, Rafael Barth, richtete das Wort an den Geehrten: „Im kommenden Jahr feiern wir 30. Jubiläum und ich kann sagen: Ich bin froh, dich kennengelernt zu haben. Du bist für mich ein ganz besonderer Mensch. Es gibt wenige, die so sind wie du. Du bist in dieser Region verwurzelt und machst andererseits weltoffen Theater, das über das normale Mundart-Komödien-Theater hinausgeht.“ Barth hob hervor: „Norbert Stuck hat die Landesehrennadel mehr als verdient.“ Der Vorsitzende erinnert sich auch an die Anfänge des „Theaters am Türmchen“: Im Familienkreis habe es in Lambsheim damals die Idee gegeben, eine Theatergruppe zu gründen – Stuck war da schon als Rektor an die Karl-Wendel-Schule gekommen. „Als er davon gehört hat, sagte er einen für ihn so typischen Satz: Alla hopp, fangen wir mal an! 1994 haben wir dann mit ,Die Borjemeeschderwahl‘ das erste Stück aufgeführt.“

Der SPD-Landtagsabgeordnete Martin Haller, der Stuck für die Landesehrennadel vorgeschlagen hatte, lobte ihn ebenfalls für seinen Einsatz für Theater und Schule: „Allergrößten Respekt für deine Lebensleistung und vielen Dank.“

Haßlochs Bürgermeister Tobias Meyer (CDU) freute sich über die Würdigung für Stuck und betonte: „Es ist gut zu wissen, dass wir in Haßloch so einen Theaterexperten haben.“

Passion für Schuldienst und Theater

Der Geehrte selbst war von den Würdigungen sichtlich gerührt und erfreut, berichtete von der Entstehung so manchen Stücks für das „Theater am Türmchen“, aber beispielsweise auch von der Schulaufführung des Musicals „Cats“ mit mehr als 200 Schülerinnen und Schülern. Seine Passion sowohl für den Schuldienst als auch fürs Theater wird in Gesprächen und Anekdoten immer wieder deutlich. „Ich hatte den schönsten Beruf, den es gibt“, versichert er. Und seiner Lieblingsfreizeitbeschäftigung, dem Theater, dem soll er, wenn es nach seinen Weggefährten geht, noch lange treu bleiben.