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Ortsgemeinde Forst

Ortsgemeinde Forst

Bester Wein auf Vulkangestein

Panoramabild der Gemeinde Forst über Weinbergszeilen hinweg fotografiert. 
Blick über Rebzeilen nach Forst. 

Klein, aber fein ist das rund 700 Einwohner zählende Dorf Forst. Seine Weinlagen wie "Ungeheuer" oder "Kirchenstück" gelten als die wertvollsten in der Pfalz. Auf knapp 200 Hektar gedeiht wie in der gesamten Verbandsgemeinde Deidesheim vor allem Riesling.

Dank eines Bodens mit besonderer Speicherwirkung für Sonnenwärme (Basalt und Sand, gemischt mit Lehm, Kalk und Ton) sind die Forster Weine in der Welt berühmt. Das wusste schon im Dreißigjährigen Krieg der spanische General Frangipani, der nach der Legende sein Heer am "Kirchenstück" Salut schießen ließ. Sein Urteil bestätigte 300 Jahre später Reichskanzler Otto von Bismarck. Seine warmen Böden verdankt Forst dem Pechsteinkopf, einem ehemaligen Vulkan. Noch bis Ende der 1980er Jahre wurde hier Basalt abgebaut.

In einer Schenkung des Fürstbischofs Johann I. an das Hochstift Speyer aus dem Jahr 1100 findet sich die erste Erwähnung des Ortes. 1285 und 1339 sind die Bürger von "Vorst" in der Bischofstadt bezeugt. Im Otterberger Urkundenbuch 1310 und im Burgfrieden von Wachenheim 1329 heißt es „furst", aber 1468 bereits Forst.

Ortsbild geprägt von Fachwerk und Sandstein

Eine schmale Straße in Forst, in der typische Sandsteinbauten stehen. 
Forst ist geprägt von Sandstein- und Fachwerkbauten. 

Bis 1918 war Forst rein katholisch. Die Kirche St. Margareta wurde 1723 als flachgedeckter Saalbau errichtet; sie steht auf dem Grundriss eines mittelalterlichen Vorgängerbaus, der 1689 im pfälzischen Erbfolgekrieg zerstört wurde. Der spitze Turm folgte 1767. Sakristei und Südportal, beide spätgotisch, stammen aus der alten Kirche und wurden beim Neubau in barocke Formen gebracht. Die Ausstattung ging nach der französischen Revolution verloren, die Gemälde stammen aus anderen Kirchen.

Das heutige Ortsbild prägen reben- und efeubewachsene Fachwerk- und Sandsteinbauten. Die Hauptstraße ist verkehrsberuhigt. Im barocken Winzerverein soll sogar Kaiser Napoleon übernachtet haben. Weitgeöffnete charakteristische Doppeltore, typisch für Pfälzer Winzeranwesen, laden ein in malerische Innenhöfe, besonders beim Fest "Weinkarussel am Ungeheuer". Das "Schlößl" mit efeuumranktem Renaissance-Treppenturm, einst ein Herrenhof, jetzt Weingut, ist Ziel vieler Maler und Fotografen. Forst schneidet im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" immer sehr gut ab.

Am Sonntag Lätare kommen Tausende zum farben- und weinfrohen "Hansel-Fingerhut-Spiel", dem Kampf zwischen Sommer und Winter.