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Ortsgemeinde Ruppertsberg

Ortsgemeinde Ruppertsberg

Tourismus trifft Weinbau

Ortsansicht von Ruppertsberg, umgeben von Weinbergen. 
Ortsansicht von Ruppertsberg. 

Staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort ist Ruppertsberg in der Verbandsgemeinde Deidesheim. Seine 1400 Einwohner sind zu einem beachtlichen Teil im Weinbau beschäftigt. Auf einer Gesamtrebfläche von 420 Hektar wachsen weltberühmte Weine. Der Winzerverein "Hoheburg", nach einem ehemaligen mittelalterlichen Schloss benannt, zählt über 200 Mitglieder, die 200 Hektar bewirtschaften.

Von der Güte Ruppertsberger Weins wussten und wissen prominente Staatsoberhäupter zu berichten wie US-Präsident John F. Kennedy, Königin Elisabeth II. von England oder der sowjetische Staatschef Breschnew. Ruppertsberger Kreszenzen waren offizieller Olympiawein bei den Winterspielen 1994 in Lillehammer (Norwegen).

Funde aus römischer Zeit

Römische Säulen, Glas- und Tongefäße als Zeuge von fast 2000 Jahre alten Gutshöfen, wurden beim Bau der Bahnlinie Neustadt-Bad Dürkheim 1852 entdeckt, ebenso beim Bau der Wasserleitung 1894 und der Kanalisation 1969. Urkundlich taucht das Dorf erst um 1100 auf, als die Speyerer Bischöfe Ruppertsberg in Besitz nahmen. 1164 wird ein "Henricus de Ruprehtesburc" (gemeint ist die Hohe Burg) genannt, 1265 ist die "Ruprechsburg" im Besitz der Otterberger Edlen. Das von dieser Familie erbaute Schloss wurde 1525 im Bauernkrieg geplündert, wiederaufgebaut und im 17. Jahrhundert erneut zerstört. Zuletzt gehörte es den Rittern von Dalberg. Der Ort blieb bis 1794 beim Hochstift Speyer und somit katholisch.

Das äußerlich unscheinbare Gotteshaus St. Martin ist die einzige Hallenkirche des 15. Jahrhunderts in der Pfalz, mit einem spätgotischen dreischiffigen Langhaus. 1860 wurde sie auch um Turm und Chor erweitert. Die mittelalterliche Ausstattung ließen 1794 die Franzosen "mitgehen", sie sind aus Wormser Kirchen ersetzt. Sehenswert ist die um 1510 entstandene sechseckige Kanzel aus Sandstein.

Ein "Teehaus" als Wahrzeichen

Neben der Kirche ist ein weiteres Wahrzeichen von Ruppertsberg das "Teehaus", das eine Wachenheimer Weinbau-Familie am östlichen Ortsrand 1840 inmitten ihrer Weinberge errichten ließ. Das Vorbild steht im Englischen Garten in München.

Das sehr aktive Vereinsleben bringt an Ostern dem kurpfälzischen Raum - inzwischen sogar weit darüber hinaus - einen besonderen Höhepunkt: Das Ostereierschießen der Schützengesellschaft Ruppertsberg. Fast 50.000 gefärbte Eier nehmen die besten und treffsichersten Schützen hier in wenigen Tagen mit nach Hause.