Gebäude der Kreisverwaltung Bad Dürkheim

Ortsgemeinde Lindenberg

Ortsgemeinde Lindenberg

Eingang zum Pfälzerwald

Luftaufnahme von Lindenberg mit Dorf und umgebendem, hügeligen Wald. 

Anerkannter Erholungsort am Eingang des Pfälzerwaldes ist Lindenberg. Mit seiner Gemarkung, von Neustadt an der Weinstraße kommend, beginnt auch die Verbandsgemeinde Lambrecht, die 1972 bei der Verwaltungsreform in Rheinland-Pfalz gebildet wurde. Die rund 1300 Lindenberger tun viel dazu, dass sie mehrfach im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" gut abschnitten, 1986 sogar schönstes Dorf wurden.

Die Siedlung entstand um 1100 am Fuße einer Burg, die als Besitz des Hochstifts Speyer nachgewiesen ist. Um 1200 ist ein weiteres Herrengeschlecht bezeugt, das im Dienst der Speyerer Bischöfe stand. Gegen Ende des 13. Jahrhunderts ging Lindenberg als bischöfliches Lehen an die Herren von Frankenstein. Die "Lindenburg" oder "Veste Lindenberg" als Reichsburg taucht 1353 in Schriften auf, sie wurde 1550 zerstört und fiel 1630 an das Hochstift zurück. Die Reste wurden 1689 durch die Franzosen unter General Mélac gesprengt. Nach dem Dreißigjährigen Krieg lebte in Lindenberg nur noch ein Mann, 1663 waren es bereits wieder 19 Menschen.

Cyriakus, Schutzpatron der Winzer

Luftaufnahme von Lindenberg mit Dorf und umgebendem, hügeligen Wald. 

Anstelle der Burg steht heute die Ruine einer Wallfahrtskapelle aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, erbaut im ehemaligen Burggraben. Sie ist dem Märtyrer Cyriakus, dem Schutzpatron der Winzer, geweiht. Alljährlich erbitten hier im August die gläubigen Winzer der Vorderpfalz den Segen für eine gute Weinernte.

Die katholische Kirche St. Maria entstand 1929 als flachgedeckter Saalbau. Die evangelische Kirche wurde 1953 errichtet, ihr Turm hat eine Zwiebelhaube.

Umgeben von Mischwald

Das langgestreckte Straßendorf liegt, umgeben von ausgedehntem Mischwald, in einem nördlichen Seitental des Speyerbachs. Seine wirtschaftlich günstige Entwicklung verdankt Lindenberg zunächst der über 100jährigen Tuch- und Papierindustrie. 1823 und 1832 wurden die ersten Tuchfabriken gegründet. Eine der Anlagen wurde 1885 zur Papierherstellung umgebaut. Der Tourismus ist für ein Dorf dieser Größe recht ausgeprägt. Der Ort hat gute Gastronomie und Privatzimmer anzubieten. Neubaugebiete wurden schnell angenommen, die Bevölkerungszahl erhöhte sich im attraktiven Wohnort zwischen Wald und Wein.

Von Lindenberg aus führt eine neue Kreisstraße (K 16) über die Passhöhe zum Forsthaus "Silbertal", vorbei am Forsthaus "Rotsteig" und dem Kurpfalz-Hochwildpark bis Wachenheim. In einer guten Stunde lässt sich von hier das 554 m hohe "Weinbiet" ersteigen.