Gebäude der Kreisverwaltung Bad Dürkheim

Ortsgemeinde Obersülzen

Ortsgemeinde Obersülzen

Fruchtbarer Lehmboden

Zwei weiße Gebäude, eines mit Fachwerk, dazwischen ein Baum. 
Wohnen in Obersülzen. 

Drei Kilometer östlich von Grünstadt, in einer Bodenwelle, liegt Obersülzen, ein typisch pfälzisches Straßendorf in Ost-West-Richtung. Die etwas mehr als 400 Einwohner leben vornehmlich von Weinbau - die Hauptrebe ist Müller-Thurgau -  und Landwirtschaft, besonders im Frühjahr auch vom Spargel. Fruchtbarer, mittelschwerer Lehmboden, ist die Grundlage. Der Obstbau, vor allem Äpfel, steht in Blüte.

Das Dorf findet sich im Lorscher Kodex erstmals 767 als "Sulzheim" und war bis 1477 leiningisch, als Lehen von den Pfalzgrafen. Ab 1481 herrschte Kurpfalz hier wieder allein (Oberamt Alzey, Unteramt Freinsheim) und führte 1556 die Reformation ein. Der Name des Ortes deutet auf Feuchtgelände und Quellen hin.

Orgel von 1896

Von Osten kommend, aus Richtung Dirmstein, trifft der Besucher auf eine kleine trutzige Kirche, um die sich die Straße teilt. Die protestantische Kirche aus dem 13. Jahrhundert wurde mit Ausnahme des dreigeschossigen Turms 1962 und 1981 renoviert. Der Turm gehörte zur ehemaligen Kirche St. Mauritius, die 1411 erstmals erwähnt ist. Die heutige Kirche St. Johannes (um 1500) erhielt 1760 das jetzige Schiff. Die Orgel (erbaut von Sauer aus Frankfurt/Oder) stammt von 1896, sie wurde 1984 renoviert.

Wie einige andere Orte im Landkreis Bad Dürkheim (z.B. Altleiningen, Niederkirchen, Friedelsheim) wurde Obersülzen Zufluchtstätte ausgewanderter Mennoniten, die heute noch eine Gemeinde bilden. Sie brachten handwerkliche Fähigkeiten mit, besonders die Leinenweber machten im vergangenen Jahrhundert von sich reden.

Die erste Schilfkläranlage

Das ehemalige Schulhaus wurde 1982 ein Dorfgemeinschaftshaus. Weithin Bekanntheit, vor allem bei Ökologen, errang Obersülzen durch die Einrichtung der ersten Wurzelraum-Kläranlage (Schilfkläranlage) in Deutschland, die 1986 angelegt wurde.

Inzwischen sind sämtliche Straßen ausgebaut und gepflastert, umfangreiche Begrünungsmaßnahmen haben den Ort verschönt. So blieben Siege und Platzierungen im Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" nicht aus.